Donnerstag, 19. April 2018
Pause - Pause - Pause
Ihr habt es vermutlich schon bemerkt, dass es ruhig geworden ist hier.
Ich mache eine Pause.
Habt es gut!
Dienstag, 23. Januar 2018
Stickversuche
Schon lange wollte ich das Sticken mit der Hand ausprobieren. Und da gegen das Aufschieben nur das "Einfach Tun" hilft, hab ich vor einigen Wochen endlich mal Stickrahmen und Stickgarn besorgt.
Beim Sticken hab ich mehr oder weniger "drauflos" probiert, ohne spezielle Anleitung oder Vorlagen. Aber ein paar grundsätzliche Erklärungen sowie Anleitungen für bestimmte Sticharten sind leicht und schnell im Netz gefunden. Eigentlich braucht es ja auch nicht viel - Sticken ist ein bisschen so wie Zeichnen mit der Nadel.
Viele tolle Anregungen und wunderschöne Beispiele von Gesticktem findet Ihr übrigens bei bimbambuki.
Bei meinen ersten Versuchen hab ich mich an das Sticken von Blumen und Blättern gewagt. Aus dem bestickten Stoff hab ich dann ein Täschchen genäht.
Noch mehr Spaß macht mir das Sticken von flächigen Motiven, und der kleine Esel, den ich (nach eigenem Entwurf) auf ein Lavendelkissen für meinen Sohn gestickt habe, gefällt mir richtig richtig gut. Ich glaube, als nächstes sticke ich ein Schaf...
Das hübsche bestickte Täschen hat mir einmal Mond geschenkt - ich halte es in Ehren! :-)
Außerdem gefallen mir japanische Sashiko-Stickereien sehr gut - das wollte ich also auch einmal ausprobieren. Aus meinem ersten Versuch habe ich ein Täschchen als Geburtstagsgeschenk für eine Freundin genäht. Dabei hab ich mich natürlich von einem klassischen Muster inspirieren lassen, es aber einfach ohne fertige Vorlage mit einem weißen Stift auf meinem Stoff vorgezeichnet. Ist nicht ganz regelmäßig geworden, das stört mich aber nicht. Ganz bestimmt möchte ich hier noch Einiges ausprobieren, auch Sashiko als Reperaturtechnik. Übrigens: Eine gute Einführung zum Thema gibt es bei Purl Soho.
Meine Stickversuche verlinke ich auf Einladung (Danke!) von made with Blümchen bei der "handgestickt" Linkparty. Die entdecke ich erst jetzt und freue mich darauf, durch so viele inspirierende Beiträge zu stöbern!
Irgendwann möchte ich dann übrigens auch ein Kleidungsstück besticken - zumindest teilweise. Ich warte aber noch auf die richtige Inspiration.
Welche Technik wollt Ihr denn "schon immer mal" ausprobieren?
Dienstag, 9. Januar 2018
Gedanken zum Nähen... und ein Mantel
Warum nähst Du?
Weil es Dir Freude
macht?
Weil Du beim Nähen entspannen und die Alltagssorgen beiseite
schieben kannst?
Weil es Spaß macht, schöne Stoffe zu verarbeiten?
Weil Du individuelle Kleidungsstücke tragen möchtest?
Weil Du Dir
selbst etwas Gutes tun möchtest? Weil Du jemand anderem eine Freude
machen möchtest?
Weil Du, Deine Kinder/jemand anderes ein neues
Kleidungsstück /Tasche, Accessoire... brauchen?
Weil
Nähen für Dich leichter, schneller, entspannter, freudvoller ist
als Kleidung einzukaufen?
Weil Du nicht mitmachen möchtest bei Fast
Fashion und Konsumwahnsinn?
Weil Du gerne etwas Neues lernst? Weil Du
eine (nähtechnische) Herausforderung suchst?
Weil Du dann endlich
einen Punkt auf Deiner To-Sew-Liste streichen kannst?
Weil Du viel zu
viele Stoffe hast, die endlich verarbeitet werden müssen und Du ein
schlechtes Gewissen hast?
Weil Du ein Designbeispiel für einen
Schnitt oder Stoff brauchst?
Weil es zu Deiner Arbeit und somit auch
zu Deinen Pflichten gehört?
Weil Du an einer Linkparty teilnehmen
möchtest?
Weil Du mal wieder was Genähtes auf dem
Blog/Instagram/Facebook zeigen möchtest?
Weil es Spaß macht, Teil
der „Nähbloggerwelt“ zu sein?
Wenn ich ganz ehrlich bin, kann ich (fast) jede dieser Fragen zumindest im Einzelfall mit Ja beantworten. Manches Ja ist dabei zögerlicher, manches überzeugter.
Ich will auch nicht
behaupten, dass manche dieser Gründe besser oder schlechter sind
oder keine Berechtigung haben, es kommt auch immer auf die Situation
an. Ich nähe ja inzwischen auch aus beruflichen Gründen, und hier
gelten manchmal eben wieder andere Regeln.
Worum es mir
persönlich geht, ist die Balance. Nähen - gerade der Teil, der noch immer Hobby ist - soll keinen Stress verursachen.
Ich möchte
langsam nähen,
entschleunigt nähen,
achtsam nähen,
genussvoll nähen,
bewusst
nähen,
sorgsam nähen,
sorgsam nähen,
sinnvoll nähen,
nachhaltig nähen,
bedarfsorientiert nähen,
individuell nähen.
Ich möchte nicht gefangen sein in einem sich immer schneller drehendem Rad – ständig und überall gibt es neue Schnitte, neue Stoffe, neue Beiträge auf zig Kanälen. Was eine wunderbare (!) Quelle an Inspiration ist, kann allzu leicht auch ausarten in Druck, Stress, Gehetzt-Sein. Kennt Ihr das?
(Und ja, auch von mir gibt es Schnittmuster. Vielleicht ist
das ein Widerspruch. Aber Schnittmuster an sich sind ja nichts
„Böses“ - und wie, warum, von wem und wie oft diese umgesetzt
werden, bleibt jeweils individuelle Entscheidung.)
Ich will hier auf keinen Fall als
Besserwisserin daherkommen. Ich mache auch längst nicht alles
richtig. Aber ich suche nach etwas mehr ... Reduktion aufs Wesentliche.
Was ich möchte,
ist, achtsam umgehen mit meiner Zeit, meiner Energie – und auch mit
Ressourcen. Stoffe und Materialien sind wertvoll. Auch wenn es
Bio-Stoffe sind, ist das kein Freibrief, um endlos zu konsumieren und
zu produzieren. Sollte das
Selbermachen nicht in seinem Ursprung Ersatz sein für Konsum – und
nicht ein weiterer Grund dafür?
Wie geht es Euch dabei? Was habt Ihr für Näh-Vorsätze? Stressen Euch das Nähen und die "Internet-Nähwelt" manchmal?
Wie geht es Euch dabei? Was habt Ihr für Näh-Vorsätze? Stressen Euch das Nähen und die "Internet-Nähwelt" manchmal?
Ich möchte mir
mit dem Nähen etwas Gutes tun, ich möchte Schönes erschaffen, das anderen und mir
Freude macht, das auch benutzt und gebraucht wird. Ja, es ist
manchmal schwierig, die Grenze zwischen Brauchen und Wollen zu
ziehen. Mir geht es aber auch nicht um Verbote und um Verzicht (also Druck in die andere Richtung),
sondern darum, eben noch mal inne zu halten, bevor ich einen
Stoff anschneide oder auf den „Kaufen-Button“ klicke. Auch dann
macht das Nähen noch Spaß – vielleicht sogar mehr!
Spaß gemacht hat es
auch, diesen Mantel zu nähen. Als Grundlage hab ich meinen
Picea-Schnitt herangezogen. Um aus dem Cardigan einen sehr dicken,
gefütterten Walk-Mantel zu machen, habe ich, kurz gefasst, ein paar
Änderungen vorgenommen:
- zwei Größen größer
zugeschnitten
- eine Kapuze dazu
„gebastelt“ (und mit einem Jerseyrest gefüttert)
- die Knopfleiste
nicht angesetzt, sondern vor dem Zuschneiden an das Vorderteil
angefügt (siehe dazu auch hier)
- das Futter (Vorder-
und Rückenteile aus Fleece, Ärmel aus Futterviskose, die ich, der
Wärme wegen, auf einen Sweatstoff gesteppt habe) links auf links in
den Außenmantel gesteckt, mit Belegen aus dem Außenstoff (sieht man
beim oberen Bild) mit dem äußeren Mantel verbunden; da Walk und Fleece
nicht ausfransen, konnte ich offenkantig und ohne Verstürzen
arbeiten.
Der Mantel ist sehr
warm und gemütlich und hat mir schon an einigen kalten Wintertagen
gute Dienste geleistet.
Diese Art des Weiterdenkens von Schnittmustern beschäftigt mich momentan sehr, und ich habe noch einige Ideen, die ich - nach und nach - weiterspinnen möchte. Schließlich braucht es in Wahrheit gar nicht soo viele unterschiedliche Schnittmuster, wenn man kreativ mit ihnen umgeht...
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Schnittmuster: Picea von Fabelwald, mit den oben beschriebenen Änderungen
Stoffe: anthrazitfarbiger Walk, Baumwollfleece und Reste an Futterstoff/Sweat
Diesen Artikel veröffentliche ich auch auf dem Fabelwald-Blog, weil er mir für beide Seiten wichtig erscheint.
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